Doldenblütler

Unter den Doldenblütlern finden sich einige essbare und wertvolle Heil-, aber auch zahlreiche Giftpflanzen. Es ist daher hier besonders wichtig, ganz genau zu schauen und sich vor allem die Unterscheidungsmerkmale einzuprägen. Hierzu finden sich bei den relevanten Pflanzen Verweise auf Verwechslungsmöglichkeiten (Achtung: keine Garantie auf Vollständigkeit!). Eine umfangreichere Zusammenfassung habe ich online in dem Artikel "Wilde Möhre oder Schierling" gefunden.

 

Gemeinsame Merkmale der Mitglieder dieser Pflanzenfamilie sind:

  • ein- oder mehrfach gefiederte Blätter
  • der charakteristische Blütenaufbau in Form von mehreren, meist kreis-symmetrisch angeordneten Dolden oder Doppeldolden
  • oft bilden sie Pfahlwurzeln

 

 

Angelica Silvestris - Wald-Engelwurz

Die Blätter der Wald-Engelwurz sind einmal mehr gefiedert als die des Giersch.

Verwendung findet die Wurzel in Schnäpsen oder der kandierte Stengel als Appetitanreger.

Wilder Fenchel

Fenchelfrüchte (Samen), und in noch stärkerem Maße das daraus gewonnene Öl, helfen bei Verdauungsbeschwerden (Blähungen, Magen-Darm-Krämpfe, Appetitlosigkeit, Völlegefühl) und sind schleimlösend im Bereich der Atemwege.

Wilder Fenchel
Wilder Fenchel

Knollenkälberkropf

Der Knollenkälberkropf ist keine Heilpflanze. Laut Rohkostwiki aber zumindest essbar... (???) Verwechslungsgefahr mit Taumelkälberkropf und Schierling!

Der Knollenkälberkropf ist daran zu erkennen, dass er (nur) in den ersten beiden Abschnitten des Stengels dicht behaart ist.
Der Knollenkälberkropf ist daran zu erkennen, dass er (nur) in den ersten beiden Abschnitten des Stengels dicht behaart ist.

Taumelkälberkropf

Tiere, die den Kälberkropf fressen, geraten ins Taumeln - für sie ist diese Pflanze giftig. Auf Menschen wirkt eine Einnahme nicht ganz so schlimm. Heilwirkungen oder andere Nutzen sind nicht bekannt.

Die Blätter des Taumelkälberkropfs sind (im Vergleich zum Wiesenkerbel) matt und runder - außerdem hat er Haare am Stengel
Die Blätter des Taumelkälberkropfs (links) sind im Vergleich zum Wiesenkerbel (rechts) matt und runder - außerdem hat er Haare am Stengel

Anis

Die Früchte (= Samen) des Anis (Pimpinella anisum) oder aus ihnen gewonnenes Öl können zur Schleimlösung bei Erkältungen, oder als Aromatikum und zur Krampflösung im Verdauungstrakt eingesetzt werden.

Anisöl muss unbedingt vor Licht geschützt aufbewahrt werden, sonst entsteht giftiges Cis-Anethol!

Giersch

Ungebetener, recht invasorischer Gast in vielen Gärten und zugleich ein leckeres Wildgemüse: das ist der Giersch. Früher einmal wurde er auch Zipperleinskraut genannt und galt als Mittel gegen Gicht, Rheuma und Arthritis. Für diese Wirkungen gibt es jedoch keine naturwissenschaftlichen Belege.

Giersch.
Ein glücklicher Giersch.

Wiesenbärenklau

Wiesenbärenklau: Ungefährlicher Bruder des phototoxischen Riesenbärenklau.
Wiesenbärenklau: Ungefährlicher Bruder des phototoxischen Riesenbärenklau. Ganz weiche behaarte Blätter....

Engelwurz / Angelika

Verwendet wird vor allem die Wurzel, die Bitterstoffe und ätherische Öle enthält. Die Droge wird hauptsächlich bei Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Blähungen eingesetzt (siehe Amara).

Engelwurz im April: vertrockneter, kindshoher Blütenstand vom Vorjahr
Blütenstand vom Vorjahr
Angelica arcangelica - aufplatzende Knospe Anfang Juni
Angelica arcangelica - aufplatzende Knospe Anfang Juni

Wiesenkerbel

Jung schwer zu unterscheiden von giftigen Doppelgängern.... es fehlt das wichtigste Merkmal.
Jung schwer zu unterscheiden von giftigen Doppelgängern.... es fehlt das wichtigste Merkmal.
Wichtigstes Erkennungsmerkmal des Wiesenkerbel: die KERBEN am Stengel!
Wichtigstes Erkennungsmerkmal des Wiesenkerbel: die KERBEN am Stengel!
Hüllchen unter den Blüten des Wiesenkerbel
Hüllchen unter den Blüten des Wiesenkerbel

Gefleckter Schierling

Der gefleckte Schierling gehört zu den giftigsten einheimischen Pflanzen. Sokrates wurde durch eine Schierlingszubereitung ("Schierlingsbecher") hingerichtet.

Kleine rotlila Punkte auf dem Stiel verraten den Gefleckten Schierling.
Siehst du Flecken, musst du verrecken. (Sollten in der Vergrößerung erkennbar sein: Kleine rotlila Punkte auf dem Stiel verraten den Gefleckten Schierling.)