Bitterstoffe

Bitterstoffe haben keine einheitliche chemische Struktur, es handelt sich eher um eine Gruppe von Wirkstoffen mit folgenden Eigenschaften:

  1. sie schmecken bitter
  2. in niedrigen Konzentrationen führen sie führen sie höchstens zur Tonussteigerung der Verdauungsmuskulatur, haben AUSSCHLIESSLICH eine Appetit- und Verdauungsfördernde Wirkung.

Nach dieser Definition sind also nicht alle bitter schmeckenden Stoffe Bitterstoffe!

 

Mögliche unerwünschte Nebenwirkungen von Bitterstoffen:

  • Sodbrennen oder Magenreizung durch zu viel Verdauungssekret.
  • Manche Korbblütler-Bitterstoffe (zb. Wermut) können Allergien auslösen.

 

Bitterstoffe kommen bei Enziangewächsen, Korbblütlern, Doldenblütlern, Lippenblütlern, in Hopfen und noch einigen anderen Pflanzen vor...


Außer der uneinheitlichen chemischen Struktur ergibt sich, dass keine allgemein gültigen Aussagen darüber gemacht werden können, wie Bitterstoffe am besten aus der Pflanze extrahiert werden können. 

Die bitteren Flechtensäuren von Isländisch Moos zb. lösen sich nur in kaltem Wasser, andere Bitterstoffe sind Bestandteile ätherischer Öle (siehe dort), ... etc. es ist also immer die jeweile Pflanzenmonographie zu Rate zu ziehen.

 

Weihrauch (Boswellia serrata)

Aus dem Harz des Indischen Weihrauch (Syn.: Boswellia glabra Roxb.), auch Salaibaum, Salphalbaum, wird nicht nur Räucherwerk, sondern auch ein traditionelles Heilmittel gewonnen.

Erste naturwissenschaftliche Untersuchungen befassten sich mit der Wirkungsweise standartisierter Präparate bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa und Polyarthritis. Die Ergebnisse scheinen vielversprechend (s. Artikel im Ärzteblatt). Die ESCOP beschreibt den alkoholischen Trockenextrakt aus indischem Weihrauch für die Behandlung der schmerzhaften Arthrose in Dosen von 250 mg bis 1200 mg/Tag und in Dosen von 900 mg bis 3600 mg/Tag zur Therapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (Kinder über 12 Jahre).

Auch bei chronischem Bronchialasthma konnte die Wirksamkeit nachgewiesen werden (aber nicht räuchern!).

Weitere, noch kaum durch Studien belegte Einsatzgebiete umfassen Neurodermitis, Schuppenflechte, Hirntumore (Astrozytom und Glioblastom), Multiple Sklerose u.a.

Es können jedoch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten (zb bei gleichzeitiger Schmerzmittelgabe oder bei Tumortherapien mit diversen Zytostatika) - keine Experimente machen, sondern sich vorher genau informieren!

Laut Wikipedia können Apotheken in Deutschland auf Verordnung oder Kundenwunsch Weihrauchkapseln als Rezepturarzneimittel herstellen.

 

Wirksam oder unwirksam? Ein interessanter Artikel mit ein paar mehr Details....

mehr lesen

Tausendgüldenkraut

Das Tausendgüldenkraut (Centaurium) gehört zur Familie der Enziangewächse und ist ein Amarum mit stark verdauungssekret-anregender und darmmobilitätsfördernder Wirkung. Verwendet wird das Kraut.

mehr lesen

Sumpf-Schafgarbe

Die Sumpf-Schafgarbe enthält, wie alle Schafgarben, ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe mit cholagoger und krampflösender Wirkung und kann als Amara-Aromatikum bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden. Verwendet wird das blühende Kraut.

mehr lesen

Purgier-Lein

Ein Tee aus der kleinen Pflanze Purgier-Lein ist abführend und wirkt deshalb bei Verstopfung. In größeren Mengen wird jedoch ein Brechreiz ausgelöst, und der enthaltene Bitterstoff gilt heute auch als giftig.

mehr lesen

Odermennig, Gemeiner

Der gemeine Odermennig oder Ackerkraut (Agrimonia eupatoria) wirkt gegen Durchfall, aber auch entzündungshemmend auf den Schleimhäuten im Mund. Verwendet wird das Kraut.

Laut Kommission E ist der Tee auch wirksam gegen Bronchitis.

mehr lesen

Artischocke

Vorwiegend die Blätter der Artischocke (Cynara cardunculus) werden zu Heilzwecken verwendet. Die häufigsten Einsatzbereiche sind:

  • Appetitlosigkeit
  • Störungen im Leber-Galle-System (durch: Zellschutz der Leber, Radikalfänger, Durchblutungsförderung)
  • unterstützend zur Senkung des Cholesterinspiegels

Zu beachten sind mögliche Allergien (Korbblütler!) und die allgemeinen Kontraindikationen für Cholagoga (vor allem Gallensteine!).


mehr lesen

Gewöhnlicher Andorn

Andorn
Andorn

Gelber Enzian

Die Wurzel des Gelben Enzian (Gentiana lutea) wird traditionell bei dyspeptischen Beschwerden eingesetzt. Auch bei Kräfteverlust (zb nach Erkrankungen) soll der Gelbe Enzian helfen (nachgewiesen ist eine Erhöhung der Anzahl weißer Blutkörperchen). Menschen, die leicht reizbar sind, sollten keinen Gelben Enzian zu sich nehmen (Herzrasen! Kopfschmerzen!), genauso wenig wie solche mit Blutungsneigungen oder Geschwüren in Nase, Mund und den oberen Verdauungswegen.

mehr lesen

Gewöhnlicher Dost / Oregano

Gewöhnlicher Dost / Oregano
Gewöhnlicher Dost / Oregano

Wermut

(Gemeiner) Wermut, Echt-Wermut[1] oder Wermutkraut (Artemisia absinthium L.), auch Bitterer Beifuß oder Alsem genannt, enthält Bitterstoffe und wirkt anregend auf Appetit und Verdauung. Genutzt wird das Kraut.

mehr lesen

Huflattich

Huflattich (Tussilago farfara) wurde seit Alters her vor allem bei Husten und anderen Erkrankungen der Atemwege eingesetzt - geriet aber neuerdings wegen seines Gehalts an Pyrrolizidinalalkaloiden in Verruf - wild gesammelt gilt seine Anwendung heute laut BfArM als nicht mehr vertretbar.

mehr lesen

Gewöhnlicher Löwenzahn

Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia) enthält Bitterstoffe und wirkt verdauungsfördernd und harntreibend. Verwendet werden Kraut und Wurzel.

mehr lesen

Mariendistel

Die leberschützende Wirkung der Mariendistelfrüchte (Silybum marianum) beruht auf mehreren Mechanismen: sie ändern die Strukturen der äußeren Leberzellmembran, so dass keine Gifte mehr eindringen können, sie sind  Radikalfänger und Antioxidantien und fördern die Regeneration der Leberzellen.

Intravenös und rechtzeitig verabreicht ist Mariendistel bislang das einzige Mittel, das den tödlichen Ausgang einer Knollenblätterpilzvergiftung verhindern kann.

Und das ganz ohne Nebenwirkungen und Kontraindikationen!

mehr lesen