Flavonoide

Flavonoide sind wie die Anthocyane Pflanzenfarbstoffe.  Aus dem Zusammenspiel dieser beiden Farbstoffgruppen ergeben sich die unterschiedlichen Blütenfärbungen. Flavonoide sind in allen Pflanzen enthalten - nicht nur in den Blüten, sondern auch in allen grünen Teilen als Pigmente der Photosynthese - und haben dort viele Funktionen (-> Flavonoide bei Wikipedia).


Die meisten, aber nicht alle!,  Flavonoide sind gut wasserlöslich. Ausnahme zb. Mariendistelfrüchte, die nur in fast reinem (>90%!) Alkohol extrahierbar sind.

 

Flavonoide sind wie Anthocyane Radikalenfänger und damit zellschützend.

Darüber hinaus gibt es ein paar spezielle Flavonoide mit besonderen Wirkungen. Nur diese werden im folgenden aufgeführt:

  • Vitexin in Weißdornblättern: herzstärkend
  • Silibin / Silimarin in den Früchten der Mariendistel: leberschützend, intravenös verabreicht das einzig wirksame Mittel bei Knollenblätterpilzvergiftung!
  • Biflavonoide in Blättern des Gingko biloba: zellschützend und durchblutungsfördernd.

 

 

Mariendistel

Die leberschützende Wirkung der Mariendistelfrüchte (Silybum marianum) beruht auf mehreren Mechanismen: sie ändern die Strukturen der äußeren Leberzellmembran, so dass keine Gifte mehr eindringen können, sie sind  Radikalfänger und Antioxidantien und fördern die Regeneration der Leberzellen.

Intravenös und rechtzeitig verabreicht ist Mariendistel bislang das einzige Mittel, das den tödlichen Ausgang einer Knollenblätterpilzvergiftung verhindern kann.

Und das ganz ohne Nebenwirkungen und Kontraindikationen!

Die Blüte der Mariendistel
Die Blüte der Mariendistel -Mitte Mai
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Weissdorn

Erst kommt das Blatt, und dann die (weiße) Blüte.
Erst kommt das Blatt, und dann die (weiße) Blüte. Im Gegensatz zur Schlehe (auch Schwarzdorn genannt), wo erst die Blüte und dann das Blatt erscheint.

Weißdorn ist DIE Pflanze, wenn es um Erkrankungen des Herzens und Blutdruckprobleme geht. Dabei wirkt sie regulierend sowohl bei Bluthochdruck als auch bei zu niedrigem Blutdruck.

Bei beginnenden Herzproblemen (Herzschwäche, Herzrythmusstörungen, Luftnot) bis Stufe 2 (-> NYHA-Definition) kann Weißdorn ebenfalls eingesetzt werden - darf aber nicht den Besuch bei der Ärztin ersetzen.

Weißdornextrakte fördern die Durchblutung der Herzkranzgefäße, stärken den Herzmuskel und erhöhen dessen Toleranz gegenüber mangelnder Sauerstoffzufuhr.

Bei leichter Herzinsuffizienz oder Blutdruckproblemen wird eine mindestens 6-wöchige Kur mit einer Tagesdosis von bis zu 5 gr Droge (Blüten und Blätter) empfohlen.  Kontraindikationen, Neben- oder Wechselwirkungen bestehen nicht.

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Rosmarin

Rosmarin in Blüte
Rosmarin in Blüte

Rosmarin wirkt stärkend auf Kreislauf, Magen und Darm, regt dabei auch Galle und Harn an. Äußerlich angewendet wirkt er desinfizierend und steigert die Durchblutung.

Echter Salbei

Der echte Salbei (Salvia officinalis) enthält ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe, die für eine Reihe von Anwendungsgebieten von Bedeutung sind. 

Bei Erkältung oder Entzündungen im Mund- und Rachenraum entfaltet sich seine antibakterielle, antivitale und entzündungshemmende Wirkung.

Er wirkt auch schweißhemmend und verdauungsfördernd, sollte jedoch nicht über längere Zeit eingenommen werden!

Salbei mit Blüte
Salbei mit Blüte
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Süßholzwurzel

Die Süßholzwurzel ist schleimlösend, entzündungshemmend, antiviral, leberschützend und krampflösend im Magen-Darm-Trakt. Sie enthält als wichtigen Wirkstoff ein ganz untypisches Saponin, nämlich eines, das den Magen nicht reizt, sondern die Magenschleimhaut sogar pflegt und kann daher sowohl bei Atemwegserkrankungen als auch bei Magen- oder Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden.

In China konnte die Süßholzwurzel auch erfolgreich zur Bekämpfung der SARS-Viren eingesetzt werden.

Dennoch gibt es auch einige Kontraindikationen:

  • Bluthochdruck
  • Kaliummangel im Blut
  • Leberzirrhose
  • schwere Nierenschwäche

Zu beachten sind ferner gefährliche Wechselwirkungen mit nicht-kaliumsparenden Entwässerungsmitteln,  Cortisol und Cortison., mit abführenden Anthranoiden und mit Herzglykosiden.