Namengebend sind die lippenförmigen, zygomorphen (d.h. nur in eine Richtung symmetrisch aufgebauten) Blüten, die deutlich in Unter- und Oberlippe unterteilt sind.
Alle Lippenblütler haben einen vierkantigen Stengel, die Blätter sind stets gegenständig und kreuzweise angeordnet. Dazu kommt immer ein 4teiler Fruchtknoten.
Herzgespannkraut (Leonurus cardiaca) wirkt unterstützend bei nervösen Herzbeschwerden und Spannungszuständen. Volksmedizinisch wird ihm auch eine krampflösende Wirkung im Gebärmutter- und im Magen-Darm-Bereich nachgesagt.
Es wird eine 2-4 wöchige Kur empfohlen, wobei täglich eine Tasse Tee (je 2-4 TL Herzgespannkraut pro Tasse) getrunken werden soll. Dabei kann das Reaktionsvermögen eingeschränkt sein - erhöhte Vorsicht also im Straßenverkehr!). Wenn danach keine Besserung eintritt zur Ärztin gehen!
Ein sehr ausführlicher und schöner Artikel auf Englisch über das Herzgespannkraut ("Motherwort") ist hier zu finden: "Motherwort".
Sennesblätter, die auf Grund ihrer nicht krebserregenden Anthranoide noch heute als Abführmittel Verwendung finden, werden von der alexandrinischen Senna (Senna alexandrina)
geerntet.
Botanisch ist sie eine Besonderheit unter den Lippenblütlern: sie hat paarig gefiederte Blätter und Hülsen ohne falsche Scheidewand.
Ob bei PMS, Brustspannen, Zusatzblutungen oder Ausbleiben der Monatsblutungen: Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) hilft!
Die Wirkmechanismen sind noch nicht ganz verstanden, aber der offensichtliche Einfluss auf die Hormonregulierung verbietet eine Anwendung bei hormonabhängigen Tumoren, in der Stillzeit, der Kindheit und bei Schwangerschaft.
Wolfstrappkraut hilft bei Spannungen, Schwellungen und gutartigen Geschwüren in den Brüsten, und lindert Beschwerden bei prämenstruellem und klimakterischem Syndrom. Auch bei leichten, noch nicht
therapiebedürftigen Schilddrüsenproblemen. Aber Achtung: Nicht bei Schilddrüsenunterfunktion einsetzen!
Die die kurz vor der völligen Entfaltung gesammelten und getrockneten Blüten des Echten oder Schmalblättrigen Lavendel (Lavendula oficinalis) sind Ausgangsstoff verschiedener Heilmittel (Tee, Öl, Fertigpräparate).
Zum Einsatz kommen sie innerlich bei folgenden Beschwerden:
Einreibungen mit Lavendelöl wirken vorwiegend hautreizend und dienen deshalb zur Bekämpfung rheumatischer Beschwerden. Als Badezusatz wird es bei funktionellen Kreislaufstörungen verwendet. Wegen seiner antibakteriellen Eigenschaften ist Lavendelöl auch in Gurgellösungen enthalten. Portugiesische Forscher konnten zeigen, dass Lavendelöl bereits in geringen Konzentrationen verschiedene Hefe- (Candida-Spezies) und Fadenpilze abtötet, die beim Menschen Haut- und Nagelpilzerkrankungen verursachen können.
Für insektenabweisende Effekte werden am besten alkoholische Lösungen eingesetzt oder es werden Lavendelblütensäckchen zwischen die Wäsche gelegt.
Die Blätter der Zitronenmelisse oder Melisse (Melissa officinalis) sind ein gutes pflanzliches Beruhigungsmittel.
Bei Lippenherpes hilft eine äußerliche Anwendung: Melissenblatt auflegen beschleunigt den Abheilprozess.
Der echte Thymain (Thymus vulgaris) kommt als Heilpflanze vorwiegend bei Atemkrankheiten zum Einsatz und wirkt dabei desinfizierend und schleimlösend. Er wirkt aber auch im Bereich der
Verdauung, nämlich appetitanregend und entblähend, und ist - als Tee in großer Menge getrunken - auch bei Blasenentzündungen hilfreich.
Verwendet wird das Kraut.
Der echte Salbei (Salvia officinalis) enthält ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe, die für eine Reihe von Anwendungsgebieten von Bedeutung sind.
Bei Erkältung oder Entzündungen im Mund- und Rachenraum entfaltet sich seine antibakterielle, antivitale und entzündungshemmende Wirkung.
Er wirkt auch schweißhemmend und verdauungsfördernd, sollte jedoch nicht über längere Zeit eingenommen werden!
Pfefferminze (Mentha x piperita) enthält als Wirkstoff vor allem ätherisches Öl und Gerbstoffe. Im Verdauungstrakt wirken sie krampflösend, blähungs- und galletreibend. Pfefferminzöl ist beim Reizdarmsyndrom während der Durchfallphasen besonders hilfreich, weil auch ein Serotonin-Antagonist. Auf Grund der cholagogen Eigenschaften aber nicht bei Gallenleiden einsetzen!!!
Äußerlich angewendet lindert Pfefferminzöl deutlich Schmerzen (Muskeln, Nerven, Kopf, Zähne...).